Vorschau auf öffentliche Veranstaltungen 2024
21. November 2024, 18 Uhr, Interim des Lindenau-Museums Altenburg, Kunstgasse 1
Die Schweizer Kunsthistorikerin Dr. Brigitte Descoeudres-Sutter spricht über
Bild-Poesie. Das dichterische Moment im Werk Gerhard Altenbourgs.
Ihre Dissertation zum Thema Bild-Poesie erschien in diesem Jahr als Buch im Michael Imhof Verlag. In die Untersuchungen poetischer Aspekte der internationalen Kunstentwicklung bezieht Brigitte Descoeudres-Sutter "Laban auf den Spuren der Erinnerung" ein, eines der farbigen Hauptblätter Gerhard Altenbourgs aus dem Jahre 1967.
Seit dem Beginn der Moderne gibt es Künstler, die mit Farben und Formen „Gedichte malen“ und damit am Rande der grossen Kunstströmungen poetische Welten schaffen. Paul Klee oder Joan Miró verstanden ihre Bilder als Gedichte – Miró machte keinen grundlegenden Unterschied zwischen Malerei und Poesie. Der renommierte Kunsthistoriker und Ausstellungsmacher Jean-Christophe Ammann postuliert: „Kunst ist Poesie. Kunst war immer Poesie. Und die besten Künstler waren immer Poeten – alle anderen sind Handwerker.“
Erstaunlicherweise ist der Poesie-Begriff in der bildenden Kunst bisher nie Gegenstand einer Untersuchung geworden. Mit ihrer interdisziplinären Dissertation Bild-Poesie. Eine philosophisch-kunstwissenschaftliche Annäherung betritt Brigitte Descœudres-Sutter Neuland; Einlass verschafft ihr die jüngste philosophische Emotionsforschung. Jenseits von historischen Bezugnahmen – so die These – findet Bild-Poesie ihre permanente Aktualität gerade darin, dass sie über ihre Zeit hinausragend zu jeder Zeit als unzeitgemäss erscheint. (Begleittext des Verlages zum Buch)
Gerhard Altenbourg andernorts:
Bis zum 22. Dezember zeigt das Altmärkische Museum in Stendal 64 Druckgrafiken und Zeichnungen des Künstlers aus Privatbesitz.