Gerhard Altenbourg am Arbeitstisch, 1965
Ludwig Rinn
Gerhard Altenbourg am Arbeitstisch, 1965
Fotografie. Stiftung Gerhard Altenbourg

Biografie

Altenbourgs Lebenswerk aus über vier Jahrzehnten „umfasst neben Gedichten und Prosatexten mehr als 3000 Zeichnungen und Farbblätter, 200 Lithografien, 269 Holzschnitte, 217 Radierungen sowie zahlreiche plastisch gestaltete Figurationen; Reliefs, Gitter und Schmuckstücke sowie Raumgestaltungen in Haus und Garten in Altenburg.“ (Annegret Janda im Werkverzeichnis).

1926 In Rödichen-Schnepfenthal bei Gotha als Gerhard Ströch geboren.
1929 Zieht die Familie nach Altenburg, wo Gerhard Altenbourg mit Unterbrechungen bis zu seinem Tod lebt.
1944 Als Siebzehnjähriger zum Kriegsdienst eingezogen. Die Erfahrungen prägen sein Leben und seine Kunst.
1945–1948
Schriftstellerische und journalistische Arbeiten; Kunstunterricht bei Erich Dietz.
1948–1950
Studium an der Staatlichen Hochschule für Baukunst und bildende Kunst Weimar. Intensive Beschäftigung mit Literatur- und Kunstgeschichte.
1949–1952 Früheste Druckgrafiken: 55 Lithografien.
1951 Erste Begegnung mit dem Kunsthändler Rudolf Springer in Berlin (West).
1955 Nimmt er den Künstlernamen Altenbourg an.
1956 Erster Museums-Ankauf und erste Museums-Ausstellung im Lindenau-Museum Altenburg, das ihn zudem in das Künstlerlexikon „Vollmer“ eintragen lässt.
1957 Ausmalung und Gestaltung des damals Atelier genannten zentralen Raumes im Wohn- und Arbeitshaus. Erste plastische Arbeiten.
1959 Erste Beteiligung an einer internationalen Ausstellung: der II. documenta in Kassel. Wiederaufnahme der Lithografie. Erste Holzschnitte.
1961 Gastatelier in der Akademie der Künste Berlin (West).
1962 Das Museum of Modern Art New York erwirbt über die Galerie Springer eine großformatige Zeichnung.
1964 Wegen Übertretung der Ausfuhr- und Zollgesetze der DDR zu einem halben Jahr Gefängnis verurteilt, ausgesetzt auf zwei Jahre Bewährung. Erste Ausstellung in der Galerie Brusberg Hannover.
Ab 1965 Neugestaltung von Haus und Garten.
1966 Burda-Preis für Graphik.
1968 (Erster) Will-Grohmann-Preis.
1969 Erste Gesamtschau seines Schaffens in der Galerie Brusberg Hannover und in anderen Städten. Werk-Verzeichnis.
1970 Mitglied der Akademie der Künste Berlin (West) und des Instituts für moderne Kunst Nürnberg.
1971 Der Band „Altenbourg. Ich-Gestein. Arbeiten aus zwei Jahrzehnten“ erscheint.
1976 Ausstellung der Holzschnitte im Schloss Hinterglauchau Glauchau.
1977 Stipendiat der International Association, Cambridge, Großbritannien.
1981 Erste Radierungen auf Anregung des Chemnitzer Künstlers Thomas Ranft.
1986/87 Erste offizielle Ausstellungen in der DDR in Leipzig, Dresden und Berlin (Ost).
1989 Goldmedaille der Internationalen Buchkunst-Ausstellung Leipzig für die Reclam-Ausgabe der „Wund-Denkmale“.
Am 30. Dezember an den Folgen eines Autounfalls bei Meißen gestorben.
1998 Carlfriedrich Claus ist der erste Preisträger des vom Lindenau-Museum Altenburg seither zweijährlich vergebenen Gerhard-Altenbourg-Preises.
2002 Gründung der Stiftung Gerhard Altenbourg durch Anneliese Ströch, die Schwester des Künstlers.
2013 Tod von Anneliese Ströch.
  Der Stiftung steht seither ein Vorstand mit Vertretern des Freistaats Thüringen, des Landkreises Altenburger Land und der Stadt Altenburg vor.